Ich wandere durch die Winterlandschaft entlang der jungen Rhone talabwärts.
Nicht unerwartet höre ich schon bald den Ruf und auch den Gesang von zahlreichen Wasseramseln.
Ich sehe sie auch immer übers Wasser fliegen oder von weitem am Ufer stehen.
Nun beginnt natürlich wieder das Katz- und Mausspiel zwischen ihnen und mir mit meinem Fotoapparat - wobei mir die Rolle der dummen Katze zufällt, die immer einen Augenblick zu spät kommt....
Ich schleiche mich immer wieder hinter einem Schneewall an, und wenn ich mich aufrichte und den Vogel im Zoom suche ist er gleich weg.
Hier auf dem linken Stein sieht man noch die Spuren, wo er soeben noch gestanden hat.
Oder dann reichts noch gerade für ein Bild beim Abflug:
Aber wartet nur, ich krieg' Euch schon noch!
Ulrichen.
Der Winter zaubert schöne Skulpturen in die Landschaft:
Mit etwas Geduld komme ich dann doch noch zu den erhofften Bildern:
Der Gommer Winterwanderweg ist eher eine Enttäuschung.
Es führt einfach eine breit präparierte Wanderpiste relativ witzlos mitten über die Ebene, über den Flugplatz.
Ich muss schon die Piste verlassen und durch den tiefen Schnee waten, um an ein paar verschneite Bäume heranzukommen:
Natürlich wäre alles bei Sonnenschein viel schöner gewesen, aber das kann man halt nicht auslesen.
Nach einer Brücke über die Rhone hat es zuerst eine Art Trampelpfad entlang des Flusses, eben der "Rottuweg", den ich heute gehen wollte, aber die Spuren verlieren sich bald und ich stapfe dann wieder durch den tiefen Schnee bis zum nächsten Dorf.
Wenigstens ist hier die Geografie wieder schön:
Und dann kann ich sogar noch die Wasseramseln bei ihren Tauchgängen beobachten!
Die Wasseramsel soll die einzige Singvogelart sein, die tauchen und schwimmen kann.
In Reckingen beende ich die Tour, der Himmel ist jetzt dunkel und die Wolken hängen tief.
Dank der Wasseramseln war es doch ein gelungener Ausflug.
Trotzdem: Der Winter ist nicht meine Jahreszeit.
Ich lasse ihn einfach vorbeigehen - wie eine Grippe.
Und doch kenne ich noch kein Jahr, in dem das sehnliche Warten auf den Frühling nicht irgend einmal belohnt worden wäre!
Adieu, meine lieben kleinen Begleiter von heute!
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