Nun geht mein Blog schon ins 4. Jahr!
Und er verändert sich stetig.

Waren anfänglich lange Touren bei jedem Wetter mit wenigen einfachen Bildern angesagt, so interessieren mich jetzt vor allem schöne Fotomotive - natürlich immer noch auf ausgedehnten Wanderungen und Bike-Touren.
Dafür weiche ich auch gerne auf einen sonnigen Tag aus, selbst wenn ich damit gelegentlich den Mittwoch verlassen muss. Aber natürlich bleibt in der Regel der Mittwoch "mein Tourentag".

In diesem Jahr werde ich zusätzlich zum Mittwoch auch am Donnerstag frei machen.
Das erweitert natürlich die Möglichkeiten enorm. So kommen nun auch einmal 2-tägige Wanderungen zu abgelegenen SAC-Hütten in Frage, oder auch eine Tour zur Greina-Hochebene, die ich schon lange einmal besuchen wollte.

Links zu den früheren Touren:
2012: mittwochstouren.blogspot.com
2013: mittwochstouren13.blogspot.com
2014: mittwochstouren14.blogspot.com

Kontakt: alfred-lehmann@bluewin.ch

Samstag, 29. August 2015

26./27.8.2015 Wanderung Vrin - Terrihütte - Greina-Hochebene - Bleniotal

Nun schaffe ich es - endlich - einmal die Greina-Hochebene zu besuchen, das war schon lange auf meiner Wunschliste. Sie liegt halt nicht grad am Weg, und die Anreise ist lang.

Nach einer knapp 4-stündigen Zugfahrt gehts noch fast eine Stunde lang mit dem Postauto von Ilanz durch das Val Lumnezia bis nach Vrin.










In Vrin will ich nach der langen Reise zuerst in dieser alten "Pasternaria-Conditoria-Caffe" einkehren:




Schön, vor dem Start auf dieser Terrasse einen Kaffee zu trinken:


Dann gehts die gut 1000 Höhenmeter hoch auf den Pass Deisrut.
Im Aufstieg:






(Distelfalter kommen offenbar überall vor)

Dann, kurz nach der Passhöhe gibts einen ersten eindrücklichen Blick auf die Greina-Ebene:



Nach einer weiteren Stunde bergab- und wieder hinauf kommt meine heutige Unterkunft in Sicht, die Terrihütte:


Am Abend vor dem Nachtessen nähert sich auf einmal ein Helikopter dem kleinen Platz vor der Hütte:


Zum Glück kein Notfall - er bringt nur Food für die nächsten Tage...


Letztes Abendlicht vom Hüttenfenster aus...


... und am nächsten Morgen dem neuen Tag entgegenwandern:


Die meisten Wanderer sind einen anderen Weg gegangen, und so habe ich am Morgen zunächst die ganze Ebene für mich alleine - zusammen mit dieser Schafherde:


Die Sonne übersteigt nach und nach die benachbarten Bergketten:









Auch etwas Getier ist unterwegs:








Ein Steinschmätzer.


Man kann ja auch ein Flugticket kaufen und den Arches National Park in Utah/USA besuchen - aber einfacher gehts auf dem Greinapass - etwas abseits der normalen Route:


Kurz nach der (flachen) Passhöhe des Greinapasses: die Scaletta-Hütte am Eingang zum Bleniotal:


Die Greina-Ebene ist wunderschön - und sie ist für Schweizerische Wanderverhältnisse eine geografische Besonderheit.
Sie ist 2200 - 2500 m hoch gelegen, und nur über 4 Zugänge erreichbar, je mit einer 3-5-stündigen Wanderung und 800 - 1200 Höhenmetern.
Hier ist noch gar nie ein Motorfahrzeug herumgefahren.
Man kann sie nicht in einem Tag durchqueren, es hat bei den Aufstiegsrouten je eine SAC-Hütte für Uebernachtungen:
Für den Aufstieg von Norden und von Osten (Vrin) her ist es die Terrihütte, vom Westen (Bleniotal, Campo Blenio) die Scalettahütte und von Süden (vom Lago di Luzzone) ist es die Motterascio-Hütte). 



Das übernächste, zweitletzte Bild gefällt mir besonders gut!
Ich sehe oft auf meinen Touren dunkelgelbe Schmetterlinge herumflattern, bei denen man im Flug einen dunklen Rand an den Flügeln sieht. Sobald sie irgendwo absitzen sind sie aber immer sofort "zu" und unscheinbar.


In Campo Blenio muss ich noch eine Stunde aufs Postauto warten, und da sehe ich auf einem Feld einige dieser Schmetterlinge.
Ich stelle meinen Föteler auf "Serienaufnahme", das gibt etwa 2-3 Aufnahmen pro Sekunde und ich drücke einfach den Auslöser so lange bis er von einer Blume wegfliegt, so entstehen jedesmal etwa 10-20 mehr oder weniger gleiche Bilder.
Von den etwa 150 Bildern, die ich mache, ist er auf 149 "zu" - aber dann dieses eine Bild unmittelbar beim Abflug!!:


Da bin ich jetzt aber ziemlich stolz darauf!

Nun kann ich auch in meinem grossen Buch nachschauen: Es dürfte fast sicher ein Wandergelbling oder Postillon sein.

Adieu denn, Greina-Ebene!




Donnerstag, 20. August 2015

20.8.2015 Mit dem Bike: Visp - Gebidumpass - Brig, und Wanderung entlang der Heida-Suone

Zuerst eine Geschichte:
Ich sitze gemütlich im Veloabteil des Zugs nach Visp, wir stehen schon einen Moment im Bahnhof Spiez, als auf einmal Hektik aufkommt.
Der junge Mann neben mir juckt plötzlich von seinem Labtop auf und fragt ganz panisch: "Ist das schon Spiez?" und rafft seine Siebensachen zusammen.
Ich eile nach draussen und versuche noch ihm die Türe zu öffnen, aber der Zug setzt sich soeben in Bewegung.
Er tut mir etwas leid.
Doch dann zieht er im Nu sämtliche roten Hebel, die er findet, und betätigt die Notbremse. Er habe drum ein gannnz wichtiges Praktikum in Spiez.

Das war dann nicht wirklich eine gute Idee.

Ein langes Pfeifen ertönt, und der Zug hält kurz nach Spiez auf offener Strecke an.
Die Zugbegleiterin managed die Situation souverän und ohne ein einziges böses Wort.
Natürlich kann er nicht aussteigen, er fährt mit uns weiter bis nach Visp. 
Wir fahren mit 10 Minuten Verspätung weiter und erwischen gerade noch den letzten Moment für die (einspurige) Tunneleinfahrt in Frutigen - wenig später hätten wir eine halbe Stunde auf den Gegenzug warten müssen.
Andere Biker im Abteil schauen gwundrig im Internet nach, was das wohl kosten mag: "bis Fr. 10'000.-" finden sie.
In Visp sind alle Anschlüsse nach Genf / Flughafen und Zermatt schon abgefahren, ein paar Dutzend Japaner stehen ratlos auf den Perrons.

Vielleicht / hoffentlich heisst sein Seminar ja: "überlegtes Handeln unter Stress" oder so ähnlich, und man kann ihm nur wünschen, dass er das nachholen könnte.


So, dann gehts aber los!
Einige Bilder vom Aufstieg zum Gebidumpass:






In Visperterminen ist die Hälfte der Höhe geschafft:



Ich bin froh, kann ich wieder mal nach Belieben Fotopausen machen!







Ach, muss das (schon) sein: die ersten Herbstzeitlosen!

Bei meinem Mittagsrast in Giw gucken auch die 4000er aus den Woken hervor:




Die letzten 100 Höhenmeter....



... und der Blick zurück hinunter ins Rhonetal:


Nun gehe ich der schönen Heida-Suone entlang ins Nanztal, zunächst fahre ich noch etwas mit dem Bike:





Doch hier ist dann mein Bike-Gelände definitiv zu Ende:



Ich habe Bilder von dieser Stelle vorgängig schon im Internet gefunden, deshalb habe ich keine "Rundreise" geplant.
Schon früher ist das Gelände für mich zu exponiert geworden, ich musste immer mehr marschieren und habe das Bike dann parkiert.




Die hartgesottenen Biker fahren hier weiter, umrunden hinten den Talkessel und fahren auf der anderen Talseite zurück, über den Bischtinenpass auf den Simplon.

Kaum zu Ende gedacht kommt mir tatsächlich ein Bike entgegen!
Wir wechseln ein paar Worte, und sie ist tatsächlich diesen Weg umgekehrt gefahren, vom Simplon her. Sehr sportlich!




Auf dem Rückweg:
Ich freue mich halt immer, wenn ich im Wallis den Schwarznasuschafjinie begegne!




Die 1500 m Abfahrt durch das Nanztal ist ein besonderes Erlebnis.
Das Tal ist nicht eigentlich schön, aber völlig ursprünglich und unberührt, nicht durch eine Strasse erschlossen, man spürt hier förmlich die Naturgewalten!






Schliesslich führt der Weg noch hinter einem kleinen Wasserfall durch...


Letztes Bild kurz vor Brig, wieder etwas schönere Vegetation, damit ich den Bericht nicht mit Bildern dieser ungeordneten Wildnis abschliessen muss: