Etwas überraschend muss ich zuerst noch durch Schnee stapfen zu meinem ersten Ziel im Bild, dem Kronberg.
Unterwegs am Weg: Krokusse, ...
... sogar erste Soldanellen, ....
... sowie schwere Sturmschäden!:
Bald treffe ich an "meinem" Krokusplatz am Kronberg ein, dem Punkt 1496 oberhalb von "Nusshalden":
Diesen Ort habe ich vor 2 Jahren auf einer Mittwochstour anhand eines Kalenderbildes gesucht und schliesslich auch gefunden.
Link: 15.5.2013 Krokus-Suche nach einem Kalenderbild
Zu meiner Ueberraschung treffe ich hier eine ältere Frau mit weissen Haaren an:
Sie findet das ganze hier "schön, nicht?"
Ich will ihr weismachen, dass es in 1-2 Wochen noch schöner aussehen wird mit massenhaft blühenden Krokussen, ich hätte nämlich genau von hier ein ganz schönes Kalenderbild!
Jaja, meint sie. Sie kenne das - es sei eben ihre Alp.....
Na dann!
Weitere Bilder von der Alp, deren Besitzerin/Pächterin ich soeben kennengelernt habe:
Nach einem kleinen z'Mittag auf dem Kronberg fahre ich mit dem Bähnli ins Tal hinunter nach Jakobsbad (Gelenkschutz!).
Zuerst aber noch die Aussicht vom Kronberg Richtung Schwägalp/Säntis:
Anschliessend gehts auf der anderen Talseite gleich wieder hoch auf die Hundwiler Höhe.
Am Weg:
Ein Schwamm an einer Holztreppe, unbekannt und unbeliebt, aber trotzdem schön!...
... und wenig später dieser für mich nicht alltägliche Vogel - es dürfte ein Steinschmätzer sein.
Hier bin ich mir reuig, dass ich nur die kleine Kompaktkamera dabei habe.
Dieser Biker erklärt mir sogleich, warum er neben dem Bike geht und nicht drauf sitzt (müsste er eigentlich gar nicht begründen, es ist nämlich sausteil hier!):
"Wenn man den Grip nicht mehr auf den Boden bringt, gehts einfach nicht mehr!"
Aha!
Genau!
Das muss ich mir merken!
Bisher war es für mich mit dem Bike einfach immer wieder mal zu steil, und da bin ich halt abgestiegen.
Wenn ich in Zukunft mein Bike schieben muss werde ich allen, die das hören wollen, erzählen: "wenn man den Grip nicht mehr auf den Boden bringt, usw..."
Blick von der Hundwiler Höhe über die Appenzeller Hügellandschaft Richtung Bodensee:
Eigentlich ist hier mein Tagesziel schon erreicht.
Ich wandere jetzt einfach noch weiter nordwärts, bis
- es zu regnen beginnt,
- es dunkel wird,
- das Knie zu stark schmerzt, oder
- ich in St. Gallen ankomme.
Hundwil.
Ich wandere heute also längs durch den ganzen Kanton Appenzell.
Auf dem ganzen Weg schaue ich stets aufmerksam umher - aber weit und breit sind keine Nacktwanderer zu sehen!
Vielleicht ist trotz der frühsommerlichen Wärme einfach noch nicht Saison??
Das kann man ja noch verstehen.
Vor allem aber habe ich auch gar keine einschlägigen Verbotstafeln gesichtet.
Und die müsste man eigentlich schon aufstellen, wenn man mit Klagen vor Gericht bestehen will.
Ich überlege mir, wie die denn aussehen müssten?
Da müsste ja in einem roten Rundumel (Verbot!) irgend "etwas" Entscheidendes unmissverständlich dargestellt werden und dann dick durchgestrichen sein. Oder?
Und dann dürfte das Verbotsschild seinerseits auch wieder nicht anstössig sein ....
Was für eine Challenge für einen Grafiker!
So, fertig mit Blödeln - aber ich habe halt immer viel Zeit auf meinen Touren!
Meistens sinniere ich aber an Gescheiterem herum.
Blick zurück auf die Hundwiler Höhe. (Ich habe übrigens meine Wanderstöcke zu Hause vergessen.)
Was mir hier im flacheren Teil von Appenzell neben den sanften Hügeln ins Auge sticht ist die absolut ausgeräumte Landschaft - kein Strauch, keine Hecke, gar nichts!
Es ist sozusagen ökologisches Oedland.
Ein paar Katzen auf den Feldern und 2 Mäusebussarde am Himmel, das ist dann schon die ganze Biodiversität!
Ich finde gar keine Frühlingsblumen mehr am Weg, da muss ich schon in einem Garten noch diese schöne Hyazinthe fotografieren:
Nur in einem Bachtobel findet dann wieder etwas Natur statt:
Ganz zum Schluss führt dann eine robuste Stahlbrücke (nur für Velos und Fussgänger) über das tief eingeschnittene Sittertobel direkt nach St. Gallen.
Es kommt mir ziemlich kommod, dass ich da nicht noch hinunter- und wieder hochsteigen muss!
Eine lange, abwechslungsreiche und erst noch lehrreiche Tour geht zu Ende ("wenn man den Grip einfach nicht mehr auf den Boden bringt...").
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